Jetzt ist die perfekte Zeit, um Kräuter und Pflanzen auszusäen. Damit sich die Sämlinge gut entwickeln, ist es wichtig, dass du sie pikierst. Wir zeigen dir, wie es geht.
Pikieren bezeichnet einen Schritt beim Vorziehen von Jungpflanzen für deinen Garten. Was genau sich hinter dem Begriff verbirgt, warum Pikieren wichtig ist und wie du dabei vorgehst, erfährst du in diesem Artikel.
Was bedeutet pikieren?
Das Wort “pikieren” stammt aus dem Französischen und lässt sich mit “stechen” oder “piksen” übersetzen. Gemeint ist in Bezug auf Pflanzen das vorsichtige Herausnehmen eines Pflänzchens oder Sämlings aus einem Anzuchtkasten oder einem ähnlichen Gefäß. Dazu brauchst du einen spitzen Pikierstab.
Pikieren ist besonders bei jungen Pflänzchen wichtig. Es dient dazu, den heranwachsenden Pflanzen ein optimales Wachstum zu ermöglichen. Um zu verhindern, dass die Pflänzchen in den Anzuchtkästen miteinander um Sonne, Wasser und Nährstoffe konkurrieren, müssen sie frühzeitig voneinander getrennt werden. In der Wachstumsphase benötigen die kleinen Pflanzen besonders viel Platz und Energie. Deshalb ist es ratsam, sie in eigene kleine Töpfe umzusiedeln, sobald sich erste Blätter und Wurzeln gebildet haben.
Schritt-für-Schritt-Anleitung: So pikierst du richtig
Das Pikieren ist zwar aufwendig und braucht viel Zeit, aber für das richtige Wachstum der jungen Pflanzen ist es unerlässlich. So gehst du am besten vor:
- Fülle als Erstes torffreie Aussaat- oder Anzuchterde in einen Topf und drücke sie leicht an. Beachte, dass die Oberfläche eben sein muss, damit keine Staunässe entsteht.
- Bohre dann mit einem Pikierstab ein tiefes, schmales Loch in die Erde, das groß genug für den Sämling ist, den du umsiedeln möchtest. Alternativ kannst du zum Pikieren auch einen Löffelstiel oder einen Holzspatel verwenden.
- Heble als Nächstes mit dem Pikierstab vorsichtig ein Pflänzchen aus der Anzuchtschale. Pass auf, dass du die gesamte Wurzel mit heraushebst und sie nicht verletzt.
- Jetzt musst du das Ende der Wurzel mit dem Pikierstab in die Erde drücken, bis sich die Blätter auf gleicher Höhe mit der restlichen Erde befinden.
- Drücke die Pflanze dann leicht an, verschließe das Einpflanzloch ringsum mit Erde und glätte die Oberfläche erneut.
- Zum Schluss solltest du die Pflanze mit etwas Wasser angießen.
Wichtig: Gehe beim Pikieren am besten Pflanze für Pflanze vor. Lass deine Sämlinge nicht zu lange an der Luft liegen, da die Wurzeln sonst eintrocknen. Achte außerdem darauf, die Pflänzchen nicht zu früh an die frische Luft zu stellen. Vor allem wenn es noch Nächte gibt, in denen es frieren könnte, gehst du damit ein gewisses Risiko ein. Der ideale Zeitpunkt für den Umzug nach draußen ist in der Regel Mitte bis Ende Mai. Bis dahin fühlen sich die Pflänzchen auch bei Zimmertemperatur wohl.
Nachdem du sie pikiert und umgepflanzt hast, kannst du deine Pflanzen nach Bedarf noch einmal düngen. Du kannst deinen eigenen Dünger selber machen oder Kompost verwendest. Auch Kaffeesatz eignet sich gut zur zusätzlichen Nährstoffversorgung.
Welche Pflanzen müssen pikiert werden?
Pikieren ist nicht unbedingt bei allen Pflanzen notwendig. Manche reagieren sogar empfindlich auf das Umpflanzen. Sinnvoll ist es dagegen bei Saatgut mit geringer Keimquote oder Pflanzen mit sehr kleinen Samen. Dazu zählen zum Beispiel:
- Chili
- Paprika
- Salatsorten
- Sommerblumen
- Möhren
- Tomaten
Zucchini, Radieschen und Spinat musst du nicht unbedingt pikieren. Hier genügt es, wenn du sie in Reihen aussähst und darauf achtest, dass die Pflanzen nicht zu nah beieinander stehen. Einen Abstand von 10 bis 20 Zentimetern solltest du dabei einhalten.
Mehr zum Pikieren von Tomaten erfährst du in diesem Utopia-Ratgeber: Tomaten pikieren: Der richtige Zeitpunkt und wie es funktioniert.
Überarbeitet von Paula Boslau
** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos.War dieser Artikel interessant?